Wie der Körper und die Psyche des Erzählers, ist der Text nämlich zerlöchert, kaputt, malträtiert, ja, wie vom Leben gezeichnet. Wenn vom Sprayen und dem Hussle mit den Ordnungshütern erzählt wird, dann auch in Form der maskierten, verstellten Wort- und Satzstrukturen. Wenn vom Vater und seinem Wunsch nach einem geordneten Leben erzählt wird, dann tritt die Gegenwehr in Form der konsequent falschen Grammatik auf. Und wenn der manisch-depressive Erzähler auf seinen Spaziergängen neue Sinnzusammenhänge entdeckt, dann wird das über die konkreten Neuerfindungen von grammatischen und orthographischen Gesetzen zum Gegenstand von Sprache. Durch diese konkrete Bearbeitung der Zeichen schafft Kemter eine schräge, aber irgendwie sehr reale Welt. Ihre formvollendete Kaputtheit repräsentiert zum einen die paradoxen Zuständen einer Stadt wie Berlin, in der alles gut und zugleich am Arsch ist. Und zum anderen lässt sie die Überforderung spürbar werden, ein klares Bild dieser undurchsichtigen Lebensgrundlage zu gewinnen.